Traumasensible Begleitung

 

Wenn Erfahrungen tiefer wirken, als Worte reichen.

Ich verstehe Trauma als einen Mechanismus, der prägend auf den Menschen einwirkt und ihn in seiner ureigenen, kreativen Lebenskraft schwächt. Es entstammt überfordernden Ereignissen – auch vorgeburtlich – die nicht angemessen verarbeitet werden konnten.

Trauma entsteht nicht nur durch schwere, erkennbare Ereignisse (Ereignistrauma), die durch einmalige oder akute Geschehnisse wie z.B. Unfälle, plötzlicher Verlust oder Geburtskomplikationen entstehen. Viel häufiger sind es Erfahrungen, die innerlich zu viel waren – zu plötzlich, zu lang, zu einsam oder zu früh. Situationen, in denen es keine Wahl, keine Hilfe oder kein Gegenüber gab. Und in denen das Nervensystem keinen sicheren Weg gefunden hat, damit umzugehen. Diese Formen nennt man Entwicklungstrauma.

Entwicklungstraumata sind oft weniger sichtbar – aber nicht weniger wirksam. Sie entstehen meist früh im Leben, oft sogar vorgeburtlich, und wirken tief in unsere Beziehungen, unser Selbstgefühl und unseren Körper hinein.

Da sie gewöhnlich mit Gefühlen wie Angst, Hilf- und Machtlosigkeit, Ausgeliefertsein, Scham und Schuld in Verbindung stehen, treten sie auch daran gekoppelt auf, wenn sie getriggert werden.

Solche Erlebnisse werden im limbischen System und in den Körperzellen abgespeichert.

Dem limbischen System werden die Verarbeitung von Emotionen, Antrieb, Lernen, Gedächtnis, sowie die vegetative Regulation der Nahrungsaufnahme, Verdauung und Fortpflanzung zugeschrieben.

Mein Ansatz

In meiner traumasensitiven Begleitung schöpfe ich aus verschiedenen Methoden, darunter prä- und perinatale Körper-psychotherapie, Begründer sind unter anderem William Emerson, Ray Castellino. Gelernt habe ich bei Dr. Franz Renggli und Klaus Käppeli.

SE - Somatic Experiencing nach Peter Levine (in Ausbildung) – eine körperorientierte Methode zur Auflösung von Traumafolgen. Im Mittelpunkt steht dabei nicht das Ereignis selbst – sondern die Reaktion des Nervensystems darauf.

Auch bei Johannes B. Schmidt habe ich diverse Weiterbildungen besucht.

Dein Tempo und deine Grenzen stehen dabei immer im Mittelpunkt. Ich arbeite ressourcenorientiert und achte darauf, dass du im "Fenster der Toleranz" bleibst, dem Bereich, in dem Verarbeitung möglich ist, ohne dass es zu Überforderung kommt. Meine Arbeit ist sanft und respektiert deine individuelle Geschichte.

Der Weg durch die Verarbeitung

Verarbeitung geschieht nicht im Kopf allein – sondern im ganzen Wesen.

Erstgespräch und Kennenlernen

Wir beginnen mit einem Gespräch, in dem du mir so viel oder so wenig erzählen kannst, wie für dich stimmig ist. Gemeinsam schaffen wir eine Basis des Vertrauens.

Ressourcen aktivieren

Bevor wir uns belastenden Erfahrungen zuwenden, stärken wir deine inneren und äusseren Ressourcen – deine Kraftquellen und Unterstützungsmöglichkeiten.

Sanfte Verarbeitung

Wir schaffen gemeinsam einen sicheren, urteilsfreien Raum, in dem alles da sein darf.
Hier darfst du deinem Erleben mit Mitgefühl begegnen – in deinem Tempo, ohne Druck.

Mit achtsamen Gesprächen, feinfühliger Körperarbeit (Craniosacral-Therapie) sowie somatischen Methoden wie Somatic Experiencing und prä- und perinataler Körperpsychotherapie begleite ich dich darin, ein tieferes Verständnis dafür zu entwickeln, wie dein Körper und dein Nervensystem auf Erfahrungen reagieren – und wie du wieder Zugang zu deiner inneren Kraft findest. Und somit mit neuen inneren Erfahrungen, neuen Körperempfindungen und einem gestärkten Vertrauen in dich selbst weitergehen kannst – freier, verbundener und mehr in deiner Mitte.

Integration und Nachsorge

Nach jeder Sitzung integrieren wir das Erlebte und achten darauf, dass du gut geerdet und stabilisiert bist. Ich gebe dir bei Bedarf auch Übungen mit, die dir zwischen den Sitzungen helfen können.

Wann kann eine traumasensible Begleitung hilfreich sein?

Körperliche & emotionale Symptome

  • Bei unerklärlicher Überforderung, Ängsten oder innerer Unruhe

  • Wenn du dich von dir selbst entfremdet fühlst

  • Bei chronischen Beschwerden ohne klare Ursache

  • Bei emotionaler Taubheit oder starker Reizbarkeit

  • Zur Integration von früheren, nicht verarbeiteten Erlebnissen

  • Nach belastender Schwangerschaft oder Geburt

  • Scham oder Angst, sich zu zeigen.

  • Das Gefühl, immer funktionieren zu müssen.

  • Unverarbeiteten belastenden Erfahrungen aus Kindheit oder Erwachsenenalter

  • Gefühlen von chronischer Überforderung oder innerer Unruhe

  • Unerklärlichen körperlichen Symptomen

  • Geburtstraumata (sowohl eigene als auch die deiner Kinder)

  • Vorgeburtlichen Prägungen und frühen Traumata

  • Unabgeschlossene Trauerprozesse

  • Traumafolgestörungen

Bei Spezifischen Trauma Erfahrungen wie

  • Unfällen

  • (Überraschender) Verlust

  • Operationen oder andere medizinischen Eingriffen

  • Missbrauch

  • Flucht / Emigration

Beziehungs- & Lebensmuster

  • Wiederkehrenden Beziehungsmustern, die dich im Alltag belasten, sei es in Partnerschaft, Familie oder am Arbeitsplatz

  • Bindungsschwierigkeiten, Bindungsängste

  • Herausforderungen in Lebensübergängen

  • Beim Aufbau von Resilienz und Selbstregulationsfähigkeit

Deine Fragen zur traumasensiblen Begleitung

  • Nein, meine traumasensible Begleitung ersetzt keine Psychotherapie, kann aber eine wertvolle Ergänzung sein. Bei schweren psychischen Erkrankungen empfehle ich die Zusammenarbeit mit einem Psychiater oder Psychotherapeuten.

  • Nein, in der körperorientierten Traumaarbeit ist es oft nicht notwendig, alle Details zu erzählen. Viele Prozesse geschehen über Körperwahrnehmung und sanfte Regulation des Nervensystems.

  • Das ist sehr individuell und hängt von der Art und Tiefe der Traumatisierung ab.
    Manche Menschen erleben bereits nach wenigen Sitzungen eine spürbare Entlastung. Andere begleite ich über einen längeren Zeitraum – besonders dann, wenn alte, tiefliegende Verletzungen Raum und Zeit brauchen, um in die Heilung zu finden.

    Ich richte mich dabei ganz nach deinem Tempo und deinen Bedürfnissen.

Dauer und Ablauf

Eine Sitzung dauert in der Regel 60-90 Minuten. Je nach Thema und Prozess können wir die Dauer individuell anpassen.

Ganzheitliche Begleitung

Die traumasensible Begleitung lässt sich ideal mit meinen anderen Angeboten kombinieren:

  • Craniosacral Therapie

    Craniosacral Therapie – für eine sanfte körperliche Unterstützung der Traumaverarbeitung

    mehr zu Craniosacral Therapie

  • Epigenetische Beratung und systemische Prozessarbeit

    um familiäre Muster und Prägungen zu erkennen und zu transformieren

    Mehr zur Epigenetik →

  • Sobada Maya

    Traditionelle mexikanische Bauchmassage für Fruchtbarkeit, Menstruation und Schwangerschaft

    Mehr zu Sobada Maya

  • Geburtsaufbereitung

    bei schwierigen oder traumatischen Geburten & Paarbegleitung bei Krisen

    Mehr zu Geburtsaufarbeitung →

Je nach deinen Bedürfnissen können wir gemeinsam entscheiden, welche Kombination für dich am hilfreichsten ist.

Kontakt

Möchtest du mehr darüber erfahren, wie traumasensible Begleitung dir helfen kann? Ich freue mich auf deine Kontaktaufnahme und stehe dir für alle Fragen zur Verfügung.

Bilder von Cécile Carre, mit freundlicher Genehmigung.